19. Oktober 2021

Knäuelgewicht

Wieso wiegt ein 50g Knäuel manchmal nicht genau 50g?

Wer ein Wollknäuel auf die Waage legt, wird vielleicht die Erfahrung machen, dass nicht jedes Knäuel genau 50g oder 100g wiegt. Diese Gewichtsabweichung beim Knäuel kann verschiedene Ursachen haben und eine gewisse Toleranz liegt im gesetzlichen Rahmen.

Gerade Wolle ist für ihre temperaturausgleichenden Eigenschaften bekannt und kann bis zu einem Drittel des Trockengewichts aufsaugen, ohne dass sich die Faser feucht anfühlt. Bei trockener Umgebung wird die Feuchtigkeit wieder abgegeben.

Für jede Faser gibt es einen international und gesetzlich festgelegten Feuchtigkeitszuschlag. Der gesetzlich festgelegte Feuchtigkeitszuschlag bei REGIA mit einer Mischung von 75 % Schurwolle und 25 % Polyamid beträgt 15,25 % vom absoluten Trockengewicht.

In geheizten und trockenen Räumen verlieren deshalb Artikel mit einem hohen Wollanteil etwas an Gewicht und es kommt zu Knäuelgewichtsschwankungen, ohne dass sich dabei die Lauflänge ändert.

Bei REGIA darf das Gewicht – ohne Banderole – bei 100g Knäuel bis zu einem Gewicht von 94g und bei 50g Knäuel bis zu 47g abweichen. Da das Knäuelgewicht je nach Feuchtigkeitsgehalt schwanken kann, findet sich auf der Banderole bei der Mengenangabe häufig der Zusatz „konditioniert“ oder zwei übereinanderliegende Tilden (≈) als Zeichen für „ist ungefähr gleich“ im Verhältnis zur Lauflänge.

Die Verpackungsverordnung sieht eine Auszeichnung der Garnknäuel nach Gewicht vor, beim Produktionsvorgang wird beim Knäuel allerdings nach Metern gemessen.

Wenn beim Knäuelvorgang die Maschine nicht richtig eingestellt ist, z.B. die Fadenspannung zu hoch ist, kann es passieren, dass das Knäuel nicht die korrekte Lauflänge hat. Daraus ergibt sich dann meistens auch ein Gewicht unterhalb der Toleranzgrenze und ein Knäuel reicht dann nicht für z.B. eine Socke. Dies ist ein Produktionsfehler und kann reklamiert werden.